Design StoryBoards „basic“ 

Auf Deutsch (etwa):

Einfachen Ablaufplan entwerfen

Schritt-für-Schritt-Planung für produktive und erfolgreiche Meetings 

Dauer:

25 bis 70 Minuten

Was wird ermöglicht?

Mit Design StoryBoards lassen sich die häufigsten Ursachen für nicht funktionierende Meetings beheben: 

  • Unklarer Sinn und Zweck des Meetings, oder das Fehlen eines gemeinsamen Zieles 
  • Zeitverschwendung
  • Begrenzte Möglichkeiten, sich zu beteiligen
  • Fehlende Perspektiven
  • Gruppendenken, also das Phänomen, dass Menschen in Gruppen ihre Perspektiven aneinander anpassen, sodass die Ergebnisse weniger vielseitig werden 
  • Frustration bei den Teilnehmenden

Entscheidend für den Erfolg von Meetings ist der Purpose, also der Sinn und Zweck oder auch das Ziel des Meetings. Bei der Erstellung eines Storyboards wird der Purpose eines Meetings klarer, denn um seinen Purpose zu erfüllen, werden mit Hilfe von Design StoryBoards passende Mikrostrukturen ausgewählt. Die Auseinandersetzung mit Mikrostrukturen und deren Wirkung schärft das Verständnis dafür, was gemeinsam erreicht werden soll. Es wird deutlich, wer für eine erfolgreiche Umsetzung einbezogen werden muss. Storyboards laden die Teilnehmenden dazu ein, sorgfältig alle mikroorganisatorischen Elemente zu definieren, die notwendig sind, um den gemeinsamen Purpose zu erreichen: Wie ist die Einladung gestaltet, wie sieht die Raumgestaltung aus, welche Materialien werden genutzt, wie werden die Teilnehmenden beteiligt und einbezogen, wie sind die Gruppen konfiguriert, wer moderiert und wie wird die Zeit eingeteilt? 

Design StoryBoards verhindert, dass in Meetings ohne explizites Design einfach drauflosgearbeitet wird. Gute Designs führen zu besseren Ergebnissen, die alle Erwartungen übertreffen, da sie stille und oft verborgene Erfahrungs- und Ideen-Quellen einbeziehen.

Die fünf Strukturelemente – Minimalanforderungen

1. Die Einladung gestalten

  • „Erstellt als Designteam einen detaillierten Plan einschließlich visueller Hinweise, der beschreibt, wie die Teilnehmenden miteinander interagieren sollen, um ihren Purpose zu erreichen.“

2. Raumgestaltung und benötigtes Material

  • Eine (Metaplan-)Wand mit Packpapier oder Flipchart-Blättern
  • Klebezettel (5x10 cm) und/oder Liberating-Structures-Designkarten
  • Eine leere Vorlage für Design StoryBoards

3. Art der Beteiligung und Einbindung

  • Alle Mitglieder des Designteams (ein möglichst repräsentativer Teil der Gesamtgruppe) haben die gleiche Gelegenheit, etwas beizutragen

4. Aufteilung der Gruppe(n)

  • 1-2-All oder 1-All in schneller Abfolge für jeden der folgenden Schritte 

5. Schritte und zeitliche Abfolge

  • Klärt den Purpose des geplanten gemeinsamen Meetings (verwendet bei Bedarf Nine Whys). (2-5 Min.)
  • Beschreibt die Methode oder die Mikrostruktur, die ihr normalerweise für das geplante Meeting verwenden würdet (einschließlich der Personen, die normalerweise anwesend sind), und bewertet, inwieweit es damit gelingt oder nicht gelingt, das angestrebte Ziel zu erreichen. (5-10 Min.)
  • Falls erforderlich, hinterfragt den Purpose erneut und präzisiert ihn. (2-5 Min.)
  • Prüft und entscheidet, wer teilnehmen oder einbezogen werden muss. (2-5 Min.)
  • Macht ein Brainstorming über alternative Mikrostrukturen (sowohl konventionelle als auch Liberating Structures), mit denen der Purpose erreicht werden könnte. Überlegt, ob der Purpose des Meetings in nur einem Schritt erreicht werden kann. Wenn nicht, was wäre dann der Purpose des ersten Schritts? Bleibt im Folgenden nur bei diesem ersten Schritt. (5-10 Min.)
  • Überlegt, welche Mikrostrukturen am besten geeignet sind, um den Purpose zu erreichen. Wählt eine aus und eine weitere als Alternative. (2-10 Min.)
  • Entscheidet, wer eingeladen wird und wer das Treffen moderieren wird. Tragt alle Entscheidungen in die leere Storyboard-Vorlage ein. (2-10 Min.)
  • Einigt euch auf Fragen und Methoden, um das Design zu bewerten (z. B.: „Werden mit dem Design die gewünschten Ergebnisse erzielt?“, „Ist die Zusammenarbeit produktiv?“, „Wird dadurch etwas Neues ermöglicht?“ Nutzt dazu bei Bedarf What, So What, Now What?). (2-5 Min.)
  • Wenn mehrere Schritte erforderlich sind, entscheidet das Designteam ggf. ein weiteres Treffen zu vereinbaren, um an einem Storyboard für komplexere Angelegenheiten zu arbeiten (siehe Design StoryBoards „advanced“). (5-10 Min.)

Intention und Anwendungszweck

  • Einen klaren Purpose für alle schaffen
  • Die Arbeit in Meetings für alle produktiv und angenehm gestalten
  • Allen die Chance geben, einen Beitrag zu leisten
  • Synergien zwischen den Teilnehmenden fördern
  • Allen helfen, die eigene Rolle zu finden, indem der Designprozess sichtbar gemacht wird
  • Die Schwächen der derzeitigen Vorgehensweise aufdecken und sie verbessern
  • Alle Wissensquellen für Verbesserungen und Innovationen erschließen (explizites, implizites, latentes und entstehendes Wissen)

Tipps und Stolperfallen

  • Seid spielerisch und arbeitet mit schnellen Wiederholungen, die das Design verbessern und vertiefen.
  • Arbeitet mindestens zu zweit (ein zweites Paar Augen und Ohren ist sehr hilfreich) oder in kleinen Gruppen.
  • Verwendet Icons und Skizzen, um schnell ein gemeinsames Verständnis und umsetzbare Ideen zu entwickeln.
  • Plant immer eine Nachbesprechung des Designs ein (z. B. mit Hilfe von What, So What, Now What?).
  • Spart nicht an der Zeit, um ein gutes Design zu entwickeln. Ein gutes Design spart viel mehr Zeit im Meeting ein, als für die Erstellung des Designs benötigt wird. Ein schlechtes Design ist oft frustrierend. 

Varianten und Kombinationen

  • Nutzt diesen Ansatz, um bestehende Arbeitsweisen zu beobachten und zu untersuchen.
  • Verwendet ein Tortendiagramm, um die Ziele und den Fluss des Designs zu beleuchten und auszubalancieren.

Quellen und Inspiration

Diese Liberating Structure wurde von Henri Lipmanowicz und Keith McCandless entwickelt.

***